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und Berichte
Liebe Freunde, liebe Paten,
wie jedes Jahr beginne ich meinen Bericht mit dem Satz : Ich bin wieder gut und wohlbehalten daheim angekommen. Bei den Flügen war diesmal alles in Ordnung, auch das Gepäck war pünktlich da, dafür haben in Bilbao die Busfahrer Richtung San Sebastian gestreikt. Zum Glück konnte ich mir mit einer Frau aus Deutschland das Taxi teilen.
Dieses Jahr hat mich mein Enkel Benedikt begleitet und es war eine sehr schöne und angenehme Reise. Einerseits, andererseits, vor allem in der Hauptstadt und bei den Kindern, sehr anstrengend wegen der hohen Luftverschmutzung.
Wir haben unsere Tradition aufrecht erhalten und am 1. Sonntag die „Großen“, die in der Ausbildung sind, eingeladen.
Rojo - 4. Ausbildungsjahr Hotel/Tourismus, macht im Moment ein Praktikum im Radisson Tamboho, das ist das Hotel in dem ich immer übernachte.
Sitraka (garcon) - Fara Angela und Minosoa Sarah – alle 3 Krankenpfleger, bzw. -schwestern.
Sitraka möchte nach Abschluß der Ausbildung als Krankenpfleger zum Militär.
Erica - Weiterbildung Kommunikation
Miraina - Steuerberaterin
Olivier - Bauingenieur
Leony Sarindra - lernt Krankenschwester im Zentrum von Père Pedro
Marie Bienvenue – Französisch
Ich bin zuversichtlich, dass alle ihren Weg machen und erfolgreich sein werden. Das eigentliche Problem mit den Ausbildungen ist, dass man dort dafür bezahlen muß und nicht alle Paten die Kosten dafür stemmen können.
Weiterhin unterstützt uns mein lieber Freund Dr. Lala Arison bei der Behandlung kranker Kinder, aber auch hier gilt, die Rechnungen müssen bezahlt werden. Dr. Lala macht vieles kostenlos für uns, aber wenn ein Kind operiert werden muß, fallen doch Kosten an.
Beim Treffen am 1. Sonntag wurden auch Kredite zurückbezahlt, alles pünktlich und wie besprochen.
Nantenaina – 1 Mio Ar. = € 200,--
Lalaina – 1,0 Mio Ar. = € 2000,--
Noeline – 1,6 Mio Ar. = € 330,--
Salohy – 1,6 Mio Ar. = € 330,--
Nach wie vor hilft mir unser Theologiestudent Nick bei den Großen. Er verwaltet das Geld, schickt mir Quittungen und Belege und ist Ansprechpartner. Er wird nächstes Jahr mit seiner Ausbildung fertig.
In der Schule in Talata haben inzwischen 204 Kinder durch uns einen Paten bekommen. Es sind allerdings 13 Kinder (Mädchen und Buben) nicht mehr in die Schule gekommen. Wir wissen nicht, warum… bei den Mädchen ist es immer das gleiche, sie fallen auf einen Kerl rein und denken nicht mehr an die Schule, bei den Buben ziehen die Eltern weg und natürlich meldet sich keiner ab. Aber sie wurden durch andere Kinder ersetzt, die nun hoffentlich ihre Chance nutzen werden.
Wie jedes Jahr, hab ich mit jedem Kind zwischen 9. und Abiturklasse gesprochen. Traurig ist, wenn man mit den Kindern spricht und fragt, warum sie schlechte Noten haben. Es kommen dann Antworten wie, der Vater sitzt im Gefängnis oder die Eltern prügeln sich ständig. Das ist schon schwer zu verdauen.
Sonst läuft in der Schule alles gut und die Zusammenarbeit mit Sr. Jeannette hat sich eingespielt. Sie weiß jetzt, was ich will und ich kenne ihre Defizite
Mit vielen Ehemaligen oder Großen in der Ausbildung bin ich über facebook verbunden. Sie schreiben mir ihre Sorgen und Wehwehchen, aber auch wenn’s positive Nachrichten gibt. Ich freu mich immer drüber.
Im Land selbst hat sich nichts, aber auch gar nichts verbessert. Ich könnte 1 : 1 meinen Bericht vom letzten Jahr hier einstellen.
Etwas Neues gibt es aber doch; der madagassische Präsident hat, zusammen mit Präsident Macron, ein 300 Mio. € Projekt ausgeheckt, eine Seilbahn in der Hauptstadt Antananarivo. Die Pfeiler stehen, aber es bewegt sich natürlich noch nichts. Die Leute meinen, die Nutzung wäre für den einfachen Bürger auch viel zu teuer. Scheitern wird dieses Prestigeprojekt schon allein daran, dass es elektrisch betrieben werden soll und kein Strom zur Verfügung steht. Nach wie vor bedienen sich Politiker und Verantwortliche/Mitarbeiter des staatl. Stromversorgers Jirama, zweigen Strom ab, zahlen aber nichts. Für Otto Normalverbraucher ist es der Ausnahmezustand, wenn Strom fließt, das Gleiche gilt für Trinkwasser. (Auch hierfür ist Jirama zuständig)
Noch eine glänzende Idee des Herr Präsidenten, die Zuschüsse für die öffentliche Bildung sollen gestrichen werden, um dafür Diesel für die Stromgewinnung zu kaufen.
Einen einzigen Zug, der sogar gefahren ist, haben wir gesehen, inzwischen braucht man für 50 km
3 Stunden, in einem dermaßen schlechten Zustand sind die Straßen und der Landarbeiter verdient immer noch ca. 50 € / Monat. 1 kg Reis kostet mind. 3.300 Ar., das sind ca. 70 cents und mit 1 kg kommt eine mehrköpfige Familie nicht weit.
Die Luftverschmutzung in der Hauptstadt ist nach wie vor nur schwer erträglich. Das liegt an den Buschbränden, den Holzkohlefeuern (gibt ja keinen Strom) und den Öfen in denen Ziegel gebrannt werden.
Also, wie gesagt, alles beim Alten.
Jetzt noch ein Hinweis auf die geplante Reise in 2025. Ich würde gerne eine Jubiläumsreise zu den Kindern auf die Beine stellen, dann weiter in die Parks im Osten, zu den Zingis im Norden und ein paar Tage Nosy Be. Den vorläufigen Reiseplan hänge ich dran.
Und in eigener Sache. Wie ich schon beschrieben habe, können manche Paten die Ausbildung ihrer Patenkinder nicht finanzieren. Hinzu kommt, dass die Kinder auch Unterhalt bekommen (Miete und tägliches Leben), was sich auf € 30 bis € 50,-- pro Monat beläuft. Über Spenden würde ich mich sehr, sehr freuen und sie würden uns unglaublich helfen.
Ich danke Euch herzlich für Eure Treue und ich danke auch allen Paten, die gespendet haben. Wie immer, für Fragen und Anregungen stehe ich jederzeit zur Verfügung.
Frohe Weihnachten und alles Liebe und Gute für 2025
Eva und mein hochgeschätzter Vorstandskollege Dr. Josef Sobek